| 12.–13. Januar 2024 | HochX, München |
Sabine Karb:
Fast Fashion
Tanztheater für Publikum ab 13 Jahren
Foto: Sabine Karb | FAST FASHION | © kozbial
PRESSEINFORMATIONEN
PREMIERE
12. Januar 2024 | HochX | Entenbachstr. 37, 81541 München
Freitag, 12. Januar 2024 | 10.30 Uhr und 19.00 Uhr
Samstag, 13. Januar 2024 | 19.00 Uhr
TICKETS: 18 € / erm. 10 €
hochX | Sabine Karb
Nach den Vorstellungen: Kleidertausch im Foyer des HochX (bitte max. 8 saubere Kleidungsstücke mitbringen, keine Unterwäsche, Socken)
Entwickelt vom Ensemble
Choreografie und Organisation Sabine Karb | Tanz Reka Baumgärtner, Sofia Bondarenko, Clara Lipp, Emilie Karb, Natalia Koźbiał, Mariana da Silva Guilherme, Johanna Ziegler | Kostüm und Bühne Melina Poppe | Musik Daniel Lipp und Oliver Spagna | Video Emma Aichner
Die Modeindustrie hinterlässt Katastrophen für Beschäftigte und Umwelt. Wie geht das zusammen mit dem Spaß am schnellen Umstyling, egal in welchem Alter? Sieben junge Frauen begeben sich auf eine rasante Gratwanderung: Kann man sich mit Klamotten immer wieder neu erfinden, ohne mit Volldampf in die Konsumfalle zu schlittern? Lang lebe die Mode!
Die Modeindustrie hinterlässt, im übersteigerten Wechsel der Kollektionen, Katastrophen für Beschäftigte und Umwelt. Durch die Textilindustrie werden jährlich 1,2 Billionen Tonnen CO2 freigesetzt – mehr als durch den internationalen Flugverkehr und die Schifffahrt zusammen. Rund 10 Prozent der weltweiten CO2-Gesamtemissionen stammen aus der Modebranche. 60 Prozent aller Kleidungsstücke werden innerhalb eines Jahres nach ihrer Herstellung wieder weggeworfen. Davon wird lediglich 1 Prozent recycelt. Fast Fashion heizt das Klima an, verbraucht zu viel Wasser, verschmutzt die Meere, sorgt für Müllberge und beutet Näher und Näherinnen vor allem in Osteuropa, Asien, Afrika und Lateinamerika aus.
Demgegenüber steht die Freude am Umstyling und am schnellen Wechsel der Styles. Die Party steht vor der Tür: WAS ZIEHE ICH AN? WER WILL ICH HEUTE SEIN? Der Schrank ist vollgestopft, aber nichts passt so richtig, weder zur Stimmung noch zum Anlass. Also: Nochmal schnell in die Stadt, den nächsten heißen Fummel ergattern, der den Abend zum Erfolg machen soll. Das rasante Tanztheater Fast Fashion spielt in diesem Spannungsfeld und stellt dabei die Gedanken und Gefühle der Jugendlichen und jungen Erwachsenen in den Mittelpunkt. Sabine Karb hinterfragt ebenso kritisch wie humorvoll mit 5 Jugendlichen und 2 Tanzstudent*innen die ökologischen und sozialen Auswirkungen der Fast Fashion-Industrie.
Fast Fashion Collagen | © kozbial & pomeroy (2)
Sabine Karb
(Projektleitung, Choreografie) erhielt ihre Tanzausbildung an der Iwanson Schule für zeitgenössischen Tanz in München, verbunden mit mehrmonatigen Tanzaufenthalten in New York und Los Angeles. Seitdem arbeitet sie als Tänzerin und Choreografin. Ihre Arbeiten, in die Hörspielebenen, Soundcollagen und zeittypisches Sprachmaterial verwoben sind, zeichnen sich durch einen offenen Blick für die Absurditäten unserer Leistungsgesellschafft und deren körperliche Auswirkungen auf die Menschen aus. »Ich war das nicht« tourt seit 2022 durch Städte und Schulen, das Langzeitprojekt »Socken« (mit Emilie Karb) kombiniert seit 2015 Tanztheater und Tanzfilm, und derzeit in Arbeit ist »Zeitblasen« (Arbeitsstipendium der LH München 2022). Als Kuratorin realisiert sie seit 2022 die Residenzen für zeitgenössischen Tanzin Schloss Blumenthal.
Sabine Karb arbeitete projektweise an der Theaterakademie August Everding im Studiengang Musical als Dozentin für zeitgenössischen Tanz, Jazztanz, Solointerpretation und Wettbewerbsvorbereitung. Seit 2011 entwickelt sie an Schulen im Team von Fokus Tanz/Tanz und Schule e.V. Projekte mit Kindern und Jugendlichen bis zur Bühnenreife.
Melina Poppe (Kostüm/Bühne)
1997 in Dresden geboren, war von 2018 bis 2021 an den Münchner Kammerspielen als feste Kostümassistenz und Kostümdesignerin tätig. Parallel zur Assistenz engagierte sie sich als Kostümdesignerin und Make-up Artist in der Freien Szene im Rahmen von »AYSE X« und »Nur ihr wisst, ob wir es geschafft haben werden« von Emre Akal und arbeitete zusammen mit Christine Umpfenbach an der Kammerclique. Seit 2019 arbeitet sie mit jugendlichen Gruppen aus unterschiedlichen Kontexten zusammen. Im Juli 2022 war sie verantwortliche Kostümbildnerin bei »East Side Storys – Geschichten aus Neuperlach« – ein Kooperationsprojekt der Kammerspiele mit Fokus Tanz/Tanz und Schule e.V. sowie vier Schulen aus dem Münchner Stadtviertel Neuperlach.
Daniel Lipp (Musik)
spielt Blockflöte in derGrundschule, Klavier, Bass und Gitarre in diversen Schülerbands, produziert Musik im eigenen Studio, hat internationale Aufritte auf Jazz-und Rock-Festivals mit der Band Sorgenteund realisiert Musikprojekte mit Schüler*innen und jungen Geflüchteten. Seit Ende der 90er Jahre hatte er immer ein eigenes Studio, in dem er mit diversen Bands und Musikern zusammenarbeitete, wie mit Raggabund, Sorgente, Les Babacools u.a. Aktuell produziert er mit seiner Band OJAM das erste Album. Für das Tanztheater »Ich war das nicht!« von Sabine Karb komponierte und kollagierte er den Soundtrack zusammen mit Loni Lipp.
Oliver Spagna (Musik)
begann 1990 als Zehnjähriger, sich mit der Gitarre zu beschäftigen. Seine erste Band war 1996 Sorpresa (1996), 1999 gründete er Sorgente mit, die bis 2011 über 1000 Konzerte spielten und vier Alben aufnahmen. In seinem eigenen Tonstudio »BigCityBoots Studio« nahm er von 2012 bis 2017 diverse Studio-Produktionen und Aufnahmen auf. 2018 gründete er die Band OJAM und realisierte bis 2023 diverse Musikvideoproduktionen. Für 2024 ist die Veröffentlichung des ersten OJAM-Albums »Stupid Animal« geplant.
Die Mitwirkenden
Reka Baumgärtner
Seit 2017 tanzt Reka Baumgärtner am Tanzprojekt bei Bettina Theil (Modern und Jazz) und wechselte im Herbst 2023 in die Vorausbildung von Iwanson International. Von 2021 bis 2022 war sie Mitglied des Tanz LAB der Schauburg. Von 2017 bis 2019 war sie Mitglied im Schultheater des Wittelsbacher Gymnasiums. Seit 2021 ist sie Schauspielerin/Mitglied des Residenztheaters (Jugendklub) und spielte in der Produktion ,»Marstheater« (Rampenlichterfestival 2022). Ihr Schulpraktikum im Juli 2023 führte sie in die Produktionsabteilung des Theaters HochX.
Sofia Bondarenko
tanzt, seit sie laufen kann. Sie machte im Alter von 8 bis 14 Jahren eine Ausbildung in zeitgenössischem Tanz an der Puls-Tanzschule in Kharkov (Ukraine) bei Lena Pul und Angelina Zabelina. Parallel trainierte sie Geräteturnen und klassischen Tanz und nahm an zahlreichen Wettbewerben und Turnieren in der Ukraine teil. 2019 vertrat sie die Ukraine beim »Dance World Cup« in Portugal.
Emilie Karb
nimmt seit Jahren regelmäßig Unterricht in zeitgenössischem Tanz und Jazztanz, u.a. im Tanzprojekt bei Bettina Theil. Zusammen mit Luise Lochmann tanzte, spielte und sang sie in »twogether –Tanzduo für eine Tänzerin und ein Mädchen« von Anna Grüssinger und Josefine Rausch. Bei der Produktion »Medea« im Residenztheater unter der Regie von Karin Henkel ist sie seit Frühjahr 2020 Teil des Sprechchors aus Mädchen und jungen Frauen. Seit Juli 23 besucht sie die Vorausbildung bei Iwanson International.
Natalia Kozbial
studierte von 2020 bis 2023 zeitgenössischen Tanz an der Iwanson International School of Contemporary Dance in München. Von 2015–2020 tanzte sie im Ensemble der Oper Krakau. 2020 eröffnete sie als Choreografin das Tanzfestival Ustrzycki Dom Kultury. 2022 war sie an Projekten von Johannes Härtl, Minka-Marie Heiss, Moritz Ostruschnjak, David Cahier und Guido Badalamenti beteiligt. Eigene Arbeiten zeigte sie u.a. bei »Hier=Jetzt« und im Rahmen von Veranstaltungvon Iwanson International.
Clara Lipp
spielte von 2017 bis 2022 in verschiedenen Bands des Käthe-Kollwitz-Gymnasiums München. Seit 2020 steht sie als Statistin auf der Bühne des Residenztheaters (»Medea«, »Ist mein Miko an?«, »James Brown trug Lockenwickler«). 2021–2022 arbeitete sie im DanceLab der Schauburg mit und seit 2022 moderiert sie den Podcast »Trigger Berlin«.
Mariana da Silva Guilherme stammt aus Brasilien und begann ihre Tanzkarriere im Alter von 16 Jahren im Studio de Ballet Inpulso in São Paulo, Brasilien. Dort kam sie mit vielen Tanzstilen in Berührung und beschloss, sich intensiver mit zeitgenössischem Tanz zu beschäftigen. Sie setze ihre Tanzausbildung in München an der Iwanson International School of Contemporary Dance fort, wo sie im Jahr 2023 ihren Abschluss machte. Während dieser Zeit arbeitete sie u.a. mit David Cahier, Guido Badalamenti, Jorge Jauregui, Katja Wachter und Michael Langeneckert zusammen und trat u.a. bei der Tanzwerkstatt Europa mit dem Stück »Yes, we can’t« von Luca Seixas auf.
Johanna Ziegler
macht 2024 ihr Abitur. Sie tanzt seit ihrem vierten Lebensjahr. Als Querflötistin nahm sie mehrere Male an der Orchesterakademie des Odeon-Jugendorchesters (Patenorchester der Münchner Philharmoniker) teil. Sie will Naturwissenschaften studieren.
Emma Aichner (Video)
machte ihr Freiwilliges Soziales Jahr an den Münchner Kammerspiele im Bereich Videotechnik während der Spielzeit 2022/23. Derzeit studiert sie Theaterwissenschaften und Sprache, Kultur und Literatur an der LMU in München und belegte Videokunst-Workshops bei MK:ollektiv und an der Sommerakademie Neuburg (Louis Villinger).